COVID-19 Massentestung - Hintergründe zur Software
Update 11.02.2021
Mittlerweile sind 60 Server mit 1.000 CPUs im Einsatz, um die digitale Abwicklung der Massentests zu ermöglichen. Weitere Details zur Umsetzung und der umfangreichen eingesetzten Infrastruktur finden Sie auf unserer Infoseite.
Seit unserem Update am 04.12.2020 um 15:00 läuft die Software für die Abwicklung der Massentests stabil. Wir möchten uns für die gute Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium und dem Bundesheer bedanken, die dafür gesorgt haben, dass gestern auch unter schwierigen Umständen die geplanten Tests durchgeführt werden konnten.
Es ist uns wichtig, einen kurzen Einblick in die Hintergründe zu geben, um besser zu verstehen, was unsere Herausforderungen waren und wie wir es trotz Anlaufschwierigkeiten gemeistert haben, ein gigantisches Projekt zu stemmen, nämlich in weniger als einer Woche ein komplexes Softwaresystem für alle ÖsterreicherInnen zu entwickeln.
Nachdem die Plattform nun stabil läuft, hat Mario Raunig die Zeit für ein kurzes Interview mit seinen zwei Kollegen, den Projektverantwortlichen Claudius Kaloczy und Alexander Wolf genutzt..
Alexander Wolf: "Wir konnten die Performanceprobleme beseitigen, sind seit 04.12.2020 um 15:00 stabil, haben Hunderttausende Anmeldungen und Zehntausende getestete Personen im System."
Update 11.02.2021:
Mittlerweile wurden knapp 2 Millionen Personen getestet.
Claudius Kaloczy: "Der ursprüngliche Plan war, die Software zuerst für die Testungen im Bildungsbereich mit deutlich geringerer Personenzahl einzusetzen und bis zur Testung der Gesamtbevölkerung am Wochenende vor Weihnachten die Software für die Massentestung zur Verfügung zu stellen.
Das wäre bereits sehr ambitioniert, aber möglich gewesen, da wir dabei auf unsere bestehende Software aufsetzen konnten, wo bereits seit März über 300.000 Screenings für Tourismus und Gewerbe abgewickelt wurden."
Claudius Kaloczy: "Genau. Wir verstehen und unterstützen voll die Initiative, die Massentestung schnellstmöglich durchzuführen. Die 4 Wochen Entwicklungszeit, die schon knapp war, hatte sich für uns dadurch aber auf 1 Woche verkürzt. Durch die Vorverlegung auf den 4.12. wurden bei uns alle verfügbaren MitarbeiterInnen zusammengezogen und es wurde mit allen Kräften versucht, die Lösung in nur 5 Tagen zu implementieren."
Alexander Wolf: "www.oesterreich-testet.at, die Anmeldeseite ist nur ein ganz kleiner Teil der Lösung. Viel komplexer ist die Abwicklung im Hintergrund mit der Kapazitätsplanung der Screeningstationen, sicheren Befundübermittlung und diversen Schnittstellen in Richtung Behörden und dem Epidemiologisches Meldesystem EMS."
Alexander Wolf: "Nur durch den unermüdlichen Einsatz unserer MitarbeiterInnen. Jede verfügbare Kraft, egal aus welcher Abteilung, hat sich voll ins Zeug gelegt, der Teamgeist war schlichtweg fantastisch. Wir waren in stündlicher Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium und dem Bundesheer, die Zusammenarbeit war sehr partnerschaftlich, lösungsorientiert und besonders konstruktiv."
Alexander Wolf: "Es waren zwei Stellen in der Software, die eine zu hohe Last produziert und dadurch die Server lahmgelegt haben. Zum einen war es die Personensuche und zum anderen die PDF-Befunderstellung. Beide Teile funktionieren prinzipiell problemlos, unter der sehr hohen Last sind die Server dann aber in die Knie gegangen. Nachdem wir die Fehler lokalisiert hatten, wurden die entsprechenden Stellen umgebaut und das System schnellstmöglich upgedatet."
Alexander Wolf: "Nein. Die Server stehen mit der schnellstmöglichen Anbindung im A1 Rechenzentrum und sind sogar georedundant. Das bedeutet, dass dieselbe Infrastruktur an zwei Standorten gleichzeitig betrieben wird."
Alexander Wolf: "Erst einmal durchatmen. Wir sind endlich im Regelbetrieb, die Dienste werden überwacht und im Problemfall greifen wir sofort ein. "
Update 11.02.2021
Mittlerweile sind 60 Server mit 1.000 CPUs im Einsatz, um die digitale Abwicklung der Massentests zu ermöglichen. Weitere Details zur Umsetzung und der umfangreichen eingesetzten Infrastruktur finden Sie auf unserer Infoseite.
Fotos: APA/Georg Hochmuth